Dienstag, 25. November 2014

Im Dreiländereck

Die letzten drei Tage haben wir im Dreiländereck Paraguay/Brasilien/Argentinien verbracht. Gewohnt haben wir in einer Airbnb-Wohnung in Foz do Iguazu, Brasil. Es war unsere einzige Station in diesem Land. Natürlich sind wir wegen der Fälle hierhergekommen. Das ist uns die Mühe wert. Die Fotos der letzten beiden Blog-Einträge zeigen dies. Was auf der Karte kleinräumig scheint, entpuppt sich vor Ort als ein Gebiet mit Distanzen von etwa 30-40 Kilometern, innerorts dasselbe mit immer noch beträchtlichen Gehdistanzen. Dazu muss man regelmässig Grenzen überschreiten und die nötigen Stempel holen. Die Buschauffeure sind wie Schafhirten, die auf ihre Herde aufpassen. Gestern, als wir von Argentinien nach Brasilien zurückgefahren sind, waren nach der Passkontrolle zwei Passagiere noch nicht zurück. Der Chauffeur fuhr erst nach längerem Zögern weiter, im Wissen, dass die betreffenden Leute auch den nächsten Bus nehmen können. Man braucht zudem drei Busfahrten, bis man am Ziel ist. Jedesmal wartet man einfach mehr oder weniger lang auf den nächsten Bus und zahlt von neuem, mal in Real, Peso oder Guaraní und in unserm Fall in Dollars. Man ist bei milden (!)  30 - 34 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit unterwegs. So schätzten wir in den Natinalparks nicht nur den Schatten in den Urwaldpartien, sondern auch die Duschen bei den Fällen. Wenn wir in die Wohnung zurückgekommen sind, haben wir jeweils alle Kleidungsstücke in die Waschmaschine geworfen. Am andern Morgen war alles wieder trocken, bereit für einen neuen Tag. Mückenschutzmittel haben wir bis jetzt nicht gebraucht, obwohl diese uns im Tropeninstitut dringend empfohlen worden sind. Wir sind deshalb entsprechend ausgerüstet! Der grosse Aufwand brauchte viel Energie, ohne dass man das direkt merkte. Deshalb konnten wir keine Blogeinträge schreiben, wir waren einfach geschafft abends. Noch einmal: Es war grandios, wir würden es wieder auf uns nehmen.


Interessant ist der Unterschied zwischen den drei Städten. Ciudad del Este ist eine Stadt voller Hektik. Sie wurde erst 1957 gegründet und ist die am schnellsten wachsende Stadt Paraguays. Es dürften heute etwa 200'000 Leute hier wohnen. Der Verkehr ist enorm, man scheint immer im Stau zu stehen. Die Erklärung: es ist (offenbar) eine Schmuggelstadt. Hier werden Waren jeder Art in grossem und kleinem Stil umgesetzt. Im Moment warten wir im Busterminal auf den nächsten grösseren Transfer. Unsere Gastgeberin hat für uns die Taxista gemacht und uns von Foz über die Grenze hierher gefahren. Sie als Einheimische hat sich gut zurechtgefunden, für uns war das ideal. Weil wir die Zeitverschiebung zwischen Brasilien und Paraguay nicht beachteten, haben wir jetzt sogar eine Stunde mehr als geplant bis zur Abfahrt, also Zeit zum Blogschreiben. 

Foz do Iguazu in Brasilien ist eine grossräumige Stadt mit breiten Strassen, etwa 300'000 Einwohner. Der Tourismus lebt von den Fällen und dem Staudamm Itaipu. Beides ist professionell organisiert und vermarktet, es werden täglich Unmengen von Touristen durchgeschleust.

Puerto Iguazu in Argentinien ist dagegen eine kleinere Stadt von rund 70'000 Einwohnern. Wir haben davon nicht viel gesehen, sind nur durchgefahren. Zwischen Foz und Puerto I ist der Grenzübertritt einfach. Stempel holen muss man sich natürlich trotzdem! Wir sind über Ciudad d E gefahren, weil unsere nächste Destination in Paraguay liegt.

Wie es in der Natur einer solchen Reise liegt, wie wir sie machen, müssen wir manchmal improvisieren, vor allem mit dem Essen. Was die Transfers und Unterkünfte anbelangt, hat Gerold zum Glück alles im voraus gebucht und bezahlt. Das hat sich enorm gelohnt. Zurück zum Essen, Holz aalange! Bis jetzt hatten wir keinerlei Probleme mit der Verdauung. Selten müssen wir auf unsern Notvorrat zurückgreifen, zum Beispiel bei unserer Ankunft in Foz. Wir kamen verspätet an und mussten uns erst wieder orientieren. In der Nähe der Wohnung hatte es weder Restaurants noch einen Supermarkt. Weil wir nicht lange suchen wollten, verpflegten wir uns marginal aus dem Koffer. Zum Notvorrat gehören immer  Mandeln, Trockenfrüchte, Crackers, Äpfel und natürlich Wasser. Am Morgen gabs immerhin Kaffee, bevor wir in die Stadt fuhren!

Abends dann konnten wir wieder einmal richtig kochen. Sonntags sind die Supermärkte in Foz zum Glück offen. Das schätzen wir, weil es uns ein Gefühl gibt, auch unterwegs irgendwo zu Hause zu sein. Wir können duschen, waschen, Mails abrufen (mit wenigen Ausnahmen), am Blog schreiben usw. - einfach auch herumhängen.

Diesen Blog schreiben wir ohne Bilder, weil das Wifi am neuen Ort so langsam ist - bis bald wieder!

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