Mittwoch, 22. Oktober 2014

New York

Der Flug

Im Flugzeug der Delta Airlines nach Atlanta, hoch über den Wolken in der Sonne, schreiben wir unsern ersten Reisebericht. Es ist 17.55 Uhr ( 23.55 Uhr Schweizerzeit). Vor 24 Stunden standen wir in der Warteschlange vor dem ESTA-Schalter im JFK-Flughafen in New York und warteten eine geschlagene Stunde, bis uns die Fingerabdrücke genommen wurden und wir den Entry-Stempel in den Pass bekamen. Wir waren um 13.35 Uhr Schweizerzeit in Zürich gestartet und hatten einen angenehmen Flug mit wenig Luftturbulenzen hinter uns. Für einigermassen Bequemlichkeit und Unterhaltung war gesorgt: Eine grosse Anzahl an Spielfilmen, diversen Spielen, Musik, Kids-Unterhaltung usw. stand zur freien Auswahl. Dreimal wurden wir mit Essen versorgt (!), wobei wir das letzte Sandwich erst heute morgen zum Frühstück verzehrten. Da wir nicht oft über den Atlantik fliegen, war alles ein Ereignis. Bei der guten Sicht kam ich, Margrit, mir fast vor wie eine Astronautin. Die weissen Wolkenhaufen sehen wie das verschneite Grönland, und nein, man kann nicht herunterhüpfen. Leben und Tod sind nur einige Metallhüllen voneinander weg - kaum zu fassen.

Ankunft

Meeresstrand, Wald, Gehäusel und Laubbäume überall. Das ist NY im Anflug! Keine Wolkenkratzer weit und breit, dafür niedliche Wohnhäuser in unendlicher Zahl, akkurat zwischen den rechteckig verlaufenden Strassen angeordnet und wie gesagt: Bäume, Bäume überall und natürlich die Strassen wie Adern durch die Landschaft, in Stadtnähe ist Stau auf dem Highway.

Subway

Was wieder einmal mit Händen zu greifen ist: Die USA waren und sind bis heute Vorreiter in technischen wie in wissenschaftlichen Belangen; in die Erneuerung ihrer einst vorbildlichen Infrastruktur scheinen sie aber wenig bis nichts zu investieren. Es fällt auf, wenn man vom (Hochbahn)-Airtrain auf die scheppernde und langsame Subway umsteigt. Das Rollmaterial vermag an sich durchaus zu genügen - die Wagen sind sauber, einfach und praktisch ausgestattet - , aber der Zustand der Haltestellen erinnert an Bilder aus Filmen der Prohibitionszeit: schmale Perrons, steile Treppen, bröckelnder Beton und eine Beleuchtung ideal für Schwarzweiss-Gängsterfilme. Ein morbider Charme hat das ganze aber, und: Moderne Anzeigetafeln wie in Zürich sind vorhanden! Geschätzte 80 % der Fahrgäste sind Schwarze oder Latinos. Uebrigens: Es vergeht kaum eine Fahrt, wo nicht ein bettelnder Schwarzer durch die Waggons geht. Belästigt wird man nicht. Besonders beeindruckt hat uns ein junger unterschenkelamputierter dunkler Mann im Rollstuhl. Er hat nicht um Gaben gebeten, nein, er hat sie mit kräftiger Stimme eingefordert. Erfolgreich! Die meisten Passagiere langten in ihre Hosensäcke und legten Dollarnoten oder Münzen in den Sammelbecher. Ausser die Besser Gekleidete. Das Selbstbewusstsein des Sammlers faszinierte. 

Um 16.15 Uhr Ortszeit sind wir also bei Sonnenschein in NY gelandet, kurz vor 20 Uhr klingeln wir bei unsern airbnb-Gastgebern an der Decaturstreet in Brooklyn. Wir haben inzwischen nicht nur eine Warteschlange hinter uns, es ist dunkel und wir sind müde. 20 Uhr = 2 Uhr nachts! Duschen, Tee trinken und schlafen - im grossen Haus mit den vielen Wohnungen ist allerhand Betrieb. Es wird gesprochen, gelacht bei den Nachbarn - unsere Gastgeber, ein junges Paar, ist allerdings sehr diskret. Ihr kleines weisses Hündchen rennt dagegen aufgeregt mit seinem Spielzeug hin und her, folgt uns auf Schritt und Tritt. Diese Nacht ist ein Segen für uns, denn wir können richtig ausschlafen. Der Weiterflug ist erst auf den Nachmittag des folgenden Tages angesagt. Wir haben also Zeit, die Gegend zu erkunden! Zu Fuss.

Friedhöfe, Friedhöfe - und Halloween!


Bevor wir in Brooklyn buchten, meinten wir, das grosse Grün in der Nähe sei ein riesiger Park. Ist es auch, aber vor allem stellt es sich als eine Ansammlung ausgedehnter Friedhöfe heraus, zum Teil nach Einwanderernationalitäten geordnet. Es hat mehrere jüdische Friedhöfe, ein ungarischer usw.. Stark befahrene Strassen zerschneiden den Friedhofpark (Highlandpark). Nun sehen wir die Einfamilienhäuserzeilen auch aus der Fussgängerperspektive. Dass Halloween bevorsteht, sieht man an den Dekorstionen der Vorgärtchen.



Atlanta Airport

Wirkt geradezu familiär klein - keine Rollstrassen, keine weiten Wege. Wir spazieren herein und sehen schon bald, wo wir in zwei Stunden weiterfliegen werden. Weiterbummelnd stossen wir auf die üblichen Shops und ImbissAngebote: Ein Jazzpianist spielt auf einem Flügel spielt live zur Unterhaltung.



Beim Anflug auf Atlanta fällt auf: Wald, Wald überall, auch kleine Gewässer, und die Häuser im Unterschied zu NY stehen weiter auseinander. Mit den breiten Auffahrten wirkt es von oben wie lange Schlüsselbärte. 

Eine lange, lange Nacht im Flugzeug

Buenos Aires will verdient sein! 

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